Psychotherapeutische Behandlung mit ­Umsatzsteuerbefreiung

Alle heilkundlichen Tätigkeiten des Psychotherapeuten sind umsatzsteuerbefreit. Der Bundesfinanzhof, als höchstes deutsches Finanzgericht, hat in einem seiner Urteile festgestellt, dass umsatzsteuerfreie Heilbehandlungen im Bereich der Humanmedizin vorliegen, wenn die ausgeführten Tätigkeiten der Diagnose, Behandlung und der Heilung von Krankheiten oder Gesundheitsstörungen liegen. Sie müssen einen therapeutischen Zweck haben.

Zu den Heilbehandlungen gehören auch die Leistungen, die zum Zweck der Vorbeugung erbracht werden und Leistungen, die zum Schutz, der Aufrechterhaltung und der Wiederherstellung der menschlichen Gesundheit erbracht werden.

Heilberufliche Leistungen sind daher umsatzsteuerfrei, wenn das therapeutische Ziel im Vordergrund steht. So sind zum Beispiel Gutachten, deren therapeutischer Zweck eindeutig im Vordergrund steht, umsatzsteuerbefreit. Steht durch das Gutachten nicht mehr der Schutz einschließlich der Aufrechterhaltung der Gesundheit im Vordergrund, kann die Umsatzsteuerbefreiung nicht gewährt werden. Im Umkehrschluss sind danach schriftstellerische und wissenschaftliche Tätigkeiten eines Therapeuten umsatzsteuerpflichtig ebenso wie Supervisionen, Lehrtätigkeiten und Vortragstätigkeiten. Sowohl die Lieferung von Hilfsmitteln als auch die entgeltliche Nutzungsüberlassung von medizinischen Geräten ist nicht umsatzsteuerbefreit.

Das gilt auch für die Leistungen zur Prävention und Selbsthilfe im Sinne des §20 SGB V, die keinen unmittelbaren Krankheitsbezug haben und »nur« den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern.

Da es sich hier um ein sehr komplexes Thema handelt, empfiehlt es sich, eine detaillierte steuerliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Wir stehen Ihnen gerne mit unserem Wissen zur Seite.